
🐾 Unsere Bewohner – Seelen, die bleiben durften
Jedes Tier, das bei uns lebt, hat eine Geschichte.
Oft eine schwere, manchmal kaum zu fassende.
Und doch sind sie alle hier – weil sie eine zweite Chance verdient haben.
Hier finden sie Sicherheit, Vertrauen, Aufgabe und Liebe.
Jeder von ihnen ist Teil unserer Familie.
🦙 Er sollte getötet werden – weil er nicht der Norm entsprach
Er galt als „nicht händelbar“.
Er blieb nie dort, wo man ihn hinstellte.
Wir waren selbst noch blutige Lama-Anfänger,
als er zu uns kam – und er war unser Lehrer.
Heute läuft er mit Kindern,
ruhig, aufmerksam und mit Stolz.
Er zeigt, dass kein Wesen „falsch“ ist,
sondern nur nicht richtig verstanden wurde.

🐴 Der, der leben wollte – obwohl niemand daran glaubte
Von Geburt an galt er als lebensunfähig.
Seine Mutter nahm ihn nicht wirklich an.
Er stand oft abseits, sammelte Rosenblätter und Hagebutten,
während die anderen Fohlen spielten.
Als wir ihn mit drei Monaten kennenlernten,
war er schwach, krank und gebrochen.
Er konnte kaum stehen, nicht laufen, nicht fressen.
Doch wir sahen in seinen Augen, dass er leben wollte –
wenn nur jemand an ihn glaubte.
Mit Schaumgummi unter den Hufen,
mit unendlich viel Geduld, Futter aus der Hand,
mit medizinischer Hilfe und Liebe lernte er:
Das Leben lohnt sich.
Heute ist er sieben, steht fest auf allen vier Beinen,
trainiert regelmäßig und trägt mich ein Stück –
mit Freude, Vertrauen und Würde.

🐴 Der Kämpfer aus Irland
Er kam aus Irland, zwei Jahre jung,
aber schon vom Leben hart getroffen.
Er kannte nur Strenge, Gewalt und Einsamkeit.
Er schlug, biss, testete – aus Angst,
dass ihn sowieso niemand behalten würde.
Heute ist er fast blind,
und dennoch voller Herz.
Er vertraut auf unsere Stimme,
auf kleine Kinderhände,
die ihn mit Achtsamkeit berühren.
Er liebt es, gebraucht zu werden,
und zeigt den Kindern, was Mut bedeutet,
auch wenn man die Welt nur noch mit dem Herzen sieht.

🦙 Die weiße Lady
Sie kam als Notfall, voller Wut und Misstrauen.
Doch sie hatte ein großes Herz für Babys –
und genau das machte sie zur perfekten Lama-Nanny.
Ich versprach ihr, dass sie zu einem Hengst darf,
wenn sie lernt, sich fangen zu lassen.
Und sie übte.
Sie tat es – und ich hielt mein Wort.
Wir fuhren zu einem Zuchthengst,
damit sie ihn kennenlernen durfte.
Sie wählte selbst –
aus drei Herren den, der ihr Herz gewann.
Und als sie zurückkam, wusste sie:
Sie gehört jetzt zu uns.

🐎 Der Begründer – mein Ein und Alles
Er war wie ein Welpe,
kam als Jährling zu uns –
unterversorgt, verletzt,
voller Unsicherheit, aber mit leuchtenden Augen.
Er war der Beginn von allem.
Er prägte unser Denken,
unsere Art zu fühlen, zu trainieren, zu helfen.
Sein Platz bleibt unvergessen.
Er ist der Grundstein, auf dem alle anderen stehen.
Und sein Nachfolger wächst bereits in seine Hufschuhe hinein.
